Bonniebrook

Golden Retriever

GESCHICHTE DES GOLDEN RETRIEVER

 

Der Golden Retriever wurde als Jagdgebrauchshund vorwiegend für die Niederwild- und Wasserjagd in Schottland gezüchtet. Man brauchte einen Hund mit einem angeborenen Beute- und Bringtrieb,der gleichzeitig aber weichmäulig und leichtführig sein sollte. Außerdem sollte er über große Ausdauer und Arbeitsfreude verfügen. Erst in den 50er Jahren erlangte man durch einen Artikel des Earl of Ilchester - ein Urenkel der Schwester von Lord Tweedmouth - im “Country Life Magazine” Gewissheit über den Ursprung des Golden Retriever. Sicher ist, dass der Golden auf eine Verpaarung eines gelben Retrievers “Nous” und eines Tweed Water Spaniels “Belle” zurückzuführen ist. Diese Verpaarung nahm Lord Tweedmouth 1868 auf Guisachan (siehe Foto rechts von 1897 mit 4 Goldens) in Inverness-shire Schottland vor. Nous wurde 1864 in Brighton aus Lord Chichesters Zucht gekauft. Da Lord Tweedmouth schon damals ein Zuchtbuch führte, kann man die Nachzucht dieser Verpaarung recht gut verfolgen.  

 

Lord Ilchesters Großvater bekam einen Welpen “Ada” aus dieser ersten Verpaarung (siehe Foto links). Im Laufe der Jahrzehnte wurden Setter, Bluthunde und auch Labrador Retriever eingekreuzt.  

Der Bluthund sollte die Spurensuche auf verwundetes Reh- und Rotwild (“deer tracking”), zu der der Golden ebenfalls eingesetzt wurde, verbessern. Der Golden Retriever wurde erst 1910 als eigenständige Rasse vom Kennel Club anerkannt und 1911 wurde der Golden Retriever Club in Großbritannien gegründet. 1960 wurde darüber vom Kennel Club folgendes offiziell verkündet: “The origin of the Golden Retriever is less obscure than most of the Retriever varieties, as the breed was definitely started by the first Lord Tweedmouth last century, as shown by his carefully kept private stud book and notes, first brought to life by his great-nephew, the Earl of Ilchester, in 1952.”  

 

Seit dieser Zeit erfreut sich diese Rasse einer immer größer werdenden Beliebtheit. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurden einige Goldens nach Kanada, den USA und später auch nach Schweden, Frankreich, Belgien und Holland importiert. In Deutschland tauchten die ersten Goldens vermehrt in den 60er Jahren auf. Die Zucht des Golden Retriever diente früher dazu, einen Jagdgebrauchshund zu züchten, der den Bedürfnissen der Gesellschaftsjagden in Großbritannien angepasst war. Diese Jagdhunde wurden auch ausgestellt. Sie mussten sowohl vom Aussehen, als auch von der Arbeitsleistung, einen hohen Anspruch erfüllen (siehe Foto links von 1957 mit Joan Gill und Champion Simon of Westley). Mit der Zeit jedoch ließen sich diese beiden Ansprüche nicht mehr miteinander vereinbaren, zumal die Schönheit eines Hundes stark von Modeerscheinungen abhängig ist. Das führte dazu, dass ab Mitte des 20. Jahrhunderts sich sowohl beim Labrador, als auch beim Golden Retriever die Zucht in zwei Richtungen entwickelte: in die “Showlinie”und in die “Arbeitslinie”. 


     

Der alte “Dual Purpose” Hund, der sowohl bei den Ausstellungen ein Prädikat bekommen konnte, als auch im Jagdeinsatz Leistung zeigen musste, verschwand langsam von der Bildfläche. Die Popularität des Golden in breiten Schichten der Bevölkerung, die hauptsächlich einen reinen Familienhund wollten, verstärkte die Zucht der “Showlinie”, die sich sehr auf das Aussehen des Hundes konzentrierte. Die Arbeitsleistung spielte eine immer geringere Rolle. Für die Zuchtzulassung eines Show Golden genügten Ausstellungsergebnisse; Arbeitsprüfungen mussten nicht nachgewiesen werden. Infolge dessen gibt es heute Golden Retriever, die ihren ehemals angeborenen Bring- und Beutetrieb verloren haben! Das Erscheinungsbild des Golden aus Show Linien veränderte sich im Vergleich zu früher auch enorm (siehe Bild)! Heute kann man den Unterschied der beiden Linien sehr gut erkennen. Der Golden aus Arbeitslinien ist hochbeiniger, schlanker und athletischer. Die Fellfarbe ist meist gold bis dunkelgold. Der Golden aus Showlinien ist schwerer, im Vergleich zum Körper kurzbeiniger, in der Regel creme- bis weißfarbig, mit einem massiven Kopf und starkem Hals. Sie unterscheiden sich jedoch nicht nur im Aussehen, sondern auch im Temperament.

     

Der Golden aus Arbeitslinien ist ein temperamentvoller, intelligenter und aufmerksamer Weggefährte, der alle Vorzüge eines Jagdhundes aufweist, und gleichzeitig familienfreundlich und ruhig im Haus zu halten ist. Um ihm gerecht zu werden, muss er allerdings geistig und körperlich gefordert werden! Er braucht eine sinnvolle Beschäftigung und eine gute und konsequente Ausbildung.  


Da Bonniebrooks Hunde aus Arbeitslinien stammen und unsere Zucht danach ausgerichtet ist, diese Linie weiter zu entwickeln 
und zu fördern, gebe ich meine Welpen nur an Interessenten ab, 
die bereit sind, ihre angeborenen Fähigkeiten zu fördern und 
mit ihnen zu arbeiten. 
Nur so werden Hund und Hundeführer miteinander glücklich.  

Monika Schoenbach